Alumnitreffen auf dem Weinberg Campus: Vergangenheit und Zukunft

23.09.2024 von Ines Godazgar in Campus
Unter dem Motto „Zukunftspfade der MLU in der Transformation“ hat am Freitag das diesjährige zentrale Alumnitreffen stattgefunden. Rund 160 Gäste folgten der Einladung ihrer Alma Mater und der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität (VFF). Viele von ihnen nutzten bei dem Wiedersehen auch die Chance, sich auf dem Weinberg Campus einen Überblick über das zu verschaffen, was sich in den vergangenen Monaten und Jahren dort getan hat.
Beliebt bei den Alumni war die Führung von Ralf-Torsten Speler und Ronny Hilscher.
Beliebt bei den Alumni war die Führung von Ralf-Torsten Speler und Ronny Hilscher. (Foto: Maike Glöckner)

„Ach, Du auch hier?“ oder „So sieht man sich wieder“: Ausrufe wie diese waren im Hof des Instituts für Geowissenschaften und Geographie am Freitag oft zu hören – und es war spürbar, dass die, die sich da begegneten, wirkliche Wiedersehensfreude empfanden. Nicht zuletzt deshalb hatte es Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker anfangs schwer, mit ihren Begrüßungsworten zu der gut gelaunten und munter plaudernden Menschentraube durchzudringen. „Wir tun alles dafür, dass sich unsere Gäste wohlfühlen“, sagte sie und fügte hinzu: „Das prächtige Wetter haben wir extra für Sie bestellt.“

Ursula Niesbach-Klösgen
Ursula Niesbach-Klösgen (Foto: Maike Glöckner)
Christoph Bergner
Christoph Bergner (Foto: Maike Glöckner)
Alina und Lorenz Struck
Alina und Lorenz Struck (Foto: Maike Glöckner)

Rund 160 Gäste waren gekommen, unter ihnen nicht nur ehemalige Studierende, sondern auch frühere Mitarbeitende. Eine von ihnen: Dr. Ursula Niesbach-Klösgen. Die Biologin war bis vor wenigen Monaten im nahegelegenen „Charles-Tanford-Proteinzentrum“ der MLU beschäftigt. „Jetzt, wo ich im Ruhestand bin, ist das Alumnitreffen für mich eine gute Gelegenheit, den Kontakt zu den alten Kollegen zu halten“, sagt sie. Gekommen war mit Dr. Christoph Bergner auch ein ehemaliger Ministerpräsident, der 1969 für sein Landwirtschaftsstudium nach Halle kam und danach an der MLU promovierte. Den Weinberg Campus kennt er seit Jahrzehnten, denn bis 1990 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am damaligen Institut für Biochemie der Pflanzen, heute das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie IPB, tätig.

Auch einige jüngere Absolventen waren zu sehen. Zum Beispiel Alina und Lorenz Struck, beide 31, die es sich gleich zu Beginn in einem der zahlreichen Liegestühle bequem gemacht hatten. Beide lernten sich schon in der Schule kennen und sind gemeinsam zum Informatikstudium an die MLU gegangen. Seit vier Jahren sind sie nun fertig und an diesem sonnigen Nachmittag aus alter Verbundenheit zum Alumnitreffen gekommen. „Ich habe meine Bachelorarbeit im Fach Statistik bei der heutigen Rektorin geschrieben“, so Alina Struck, „und ich wollte mir heute ihren Vortrag anhören“.

Doch nicht nur anregende Begegnungen waren in der entspannten Atmosphäre im Schatten des Geologischen Gartens wichtig. „Wir wollen heute mit ihnen auch einen Blick in die Zukunft der MLU werfen“, sagte Claudia Becker. Dazu warteten die Gastgeber mit einem umfangreichen Programm auf: So konnten die Ehemaligen an einer exklusiven Führung über den Campus teilnehmen und sich dabei nicht nur einen Überblick über die zuletzt entstandenen Neubauten verschaffen. Ganz nebenbei erhielten sie auch eine kleine Geschichtsstunde, beginnend mit den Anfängen des Campus, der zuvor als Weinberg genutzt wurde und unter Halles berühmtem Oberbürgermeister Richard Robert Rive ursprünglich als Standort für eine Gartenstadt gedacht war.

Dass die Führung kurzweilig werden würde, war spätestens beim Namen des Referenten klar: Dr. Ralf-Torsten Speler, früher Archivleiter und Kustos der MLU, heute Präsident der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität. Der fast 78-Jährige ist natürlich auch ein Alumnus, er studierte einst in Halle Kunstgeschichte. Unterstützt wurde Speler bei seiner Führung von Ronny Hilscher, Leiter der Abteilung Bau, Liegenschaften und Gebäudemanagement der MLU, und damit, so Speler scherzhaft, „Halles größter Grundbesitzer“.

Zum Programm gehörten außerdem verschiedene Vorträge, die ganz auf das Motto des Nachmittags - Transformation und Zukunft - abgestimmt waren.  Zur Wahl standen „Die Bedeutung des Zukunftszentrums für die Stadt Halle“ (Prof. Dr. Claudia Becker; Dr. Sabine Odparlik), „Digitalisierung und Wertschöpfungsketten“ (Prof. Dr. Klaus Pillen) sowie „Transformation und Spitzenforschung“ (Prof. Dr. Azar Aliyev). Außerdem der Vortrag unter dem Titel „Exzellenzantrag Chiralität“, den der Physiker Prof. Dr. Georg Woltersdorf hielt. Woltersdorf, ebenfalls ein Alumnus, hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Partnern von der Freien Universität Berlin und der Uni Regensburg einen Antrag für ein Cluster im Rahmen der bundesweiten Exzellenzstrategie gestellt.

Im Anschluss an das offizielle Programm eröffnete die Rektorin am frühen Abend das Buffet und gab damit auch den Startschuss zu weiteren Gesprächen. Die Alumni nahmen den Faden sofort wieder auf, während die Sonne über dem Campus langsam zur Neige ging.

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