Pulse of Europe: Demonstrieren für ein vereintes Europa

19.05.2017 von Jan-Luca Müller in Studium und Lehre, Varia, Campus
Seit Anfang März demonstrieren sie jeden Sonntag auf dem Marktplatz in Halle: Die Anhänger der Bewegung „Pulse of Europe“ wollen den europäischen Gedanken mit Leben füllen und ein Zeichen für ein vereintes und demokratisches Europa setzen. Zu ihnen gehören unter anderem der Student David Horn und Prof. Dr. Stephan Feller von der Uni Halle.
Nach Halle holten die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) die Pulse-of-Europe-Bewegung.
Nach Halle holten die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) die Pulse-of-Europe-Bewegung. (Foto: JEF)

Brexit, Front National, AfD: Das politische Klima innerhalb Europas hat sich verändert. Die Bewegung Pulse of Europe will diesen Veränderung entgegenwirken und auf die Vorteile eines solidarischen Europas aufmerksam machen. Gegründet hatte sich die überparteiliche Bürgerinitiative im November 2016. Vor den Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland - die für das Fortbestehen der Europäischen Union entscheidend sein würden - wollte man gemeinsam Flagge zeigen. In ganz Europa gehen seitdem immer mehr Menschen sonntags für "Pulse of Europe" auf die Straße.

Ein vereintes Europa bedeutet Freiheit

David Horn studiert Politikwissenschaften an der MLU.
David Horn studiert Politikwissenschaften an der MLU. (Foto: JEF)

„Wir hatten das Gefühl, dass in der Gesellschaft eine Verunsicherung herrscht“, erzählt David Horn von den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF), einer Initiative, die sich auch als studentische Hochschulgruppe für ein föderales Europa einsetzt. Dieser Verunsicherung entgegne man am besten, indem man Argumente liefere, so Horn. Deshalb holte JEF die Pulse-of-Europe-Bewegung nach Halle.

„Wir sind von der Idee Europa überzeugt“, sagt der Student der Politikwissenschaften. „Man muss ja nicht immer gegen etwas sein, um auf die Straße zu gehen.“ Für ihn bedeutet ein vereintes Europa vor allem Freiheit. „Und wofür lohnt es sich mehr auf die Straße zu gehen, als für Freiheit und Demokratie.“

„Ein Schutzwall gegen Populismus“

Prof. Dr. Stephan Feller nimmt ebenfalls oft an den Pulse-of-Europe-Demonstrationen teil. „Auch als Wissenschaftler hat man in meinen Augen die Verpflichtung, sich nicht nur im Labor zu verstecken, sondern auch aktiv zu werden“, sagt der Professor am Institut für Molekulare Medizin der Universität Halle.

Als Leiter des Weatherall Institute of Molecular Medicine der Universität Oxford war er selbst lange Zeit im europäischen Ausland tätig und ist fest von den Vorteilen der Europäischen Union überzeugt.„Ein Wegbrechen der EU hätte verheerende Folgen für die Wissenschaft. Der Brexit wird genau das zeigen“, so Feller. „Wenn Universitäten oder Forschungsmittel nicht mehr zugänglich sind, wird das die Forschung schädigen.“

Der Austausch von Wissenschaftlern auf internationaler Ebene sei essentiell. „Außerdem ist ein vereintes Europa allgemein der beste Schutzwall gegen Populismus und Nationalismus“, sagt der Medizin-Professor.

Informationen zur Veranstaltung

Die Pulse-of-Europe-Demonstrationen finden jeden Sonntag um 14 Uhr statt. Treffpunkt ist vor dem Ratshof auf dem Markplatz in Halle. Weitere Informationen finden Sie hier.

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