Pflegewissenschaftlerin erforscht neue Wege der Gesundheitsinformation

02.06.2016 von Maria-Luise Kunze in Neu berufen, Personalia
Die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Patient muss stimmen – vor allem, wenn es um Diagnose und Therapie geht. Haben Ärzte früher oft allein über die Behandlung entschieden, sollen Patienten künftig immer mehr in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Dabei können sie zudem von anderen Angehörigen der Gesundheitsfachberufe unterstützt werden. Dieses Modell, das so genannte Shared Decision Making, setzt voraus, dass auch die erforderlichen Informationen vorgehalten werden. Dazu forscht Prof. Dr. Anke Steckelberg, die seit dem 1. Mai 2016 eine Professur für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Medizinischen Fakultät innehat.
Prof. Dr. Anke Steckelberg
Prof. Dr. Anke Steckelberg (Foto: Michael Deutsch)

Die gebürtige Niedersächsin hat bis 1994 als Krankenschwerster gearbeitet, bevor sie an der Universität Hamburg Lehramt für Berufliche Schulen mit der Fächerkombination Gesundheitswissenschaften und Sozialwissenschaften studierte. Dort wurde sie auch 2005 mit einer Arbeit über evidenzbasierte Patienten- und Verbraucherinformation promoviert. Danach arbeitete die 54-Jährige als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten in Bremen und Hamburg.

Ihre Forschungsschwerpunkte, evidenzbasierte Gesundheitsinformation und kritische Gesundheitsbildung, zielen auf die Förderung der Fähigkeit zum selbstbestimmten Handeln des Patienten in gesundheitsrelevanten Fragen. Für Steckelberg sind diese Aspekte besonders wichtig, weil sie den Patienten befähigen möchte, an diesen Entscheidungen teilzuhaben. Genau aus diesem Grund plant die neuberufene Professorin, an der Uni Halle ein Referenzzentrum zu errichten, welches Patienten in medizinische Entscheidungen gleichberechtigt einbezieht.

Für die Uni Halle entschied sich die Wissenschaftlerin aus ganz bestimmten Gründen: „Die Gesundheits- und Pflegewissenschaften sind in Halle seit langem etabliert und gewürdigt.“ Hier habe sie die Chance, aktiv die Zukunft der Gesundheitsversorgung mitzugestalten.

Privat trifft man Steckelberg oft in der Natur: Sie mag Radtouren und Wanderungen. Außerdem interessiert sie sich für Kultur und Reisen. Steckelberg ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

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