Hochschulkommunikatoren treffen sich in Halle

20.09.2017 von Ines Godazgar in Wissenschaft, Varia
Zum ersten Mal ist die Universität Halle Gastgeber der Jahrestagung des Bundesverbands Hochschulkommunikation: Vom 19. bis 21. September beschäftigen sich die rund 450 Teilnehmer mit der Frage, welche Formen der Kommunikation Deutschlands Hochschulen brauchen. Vor allem ist die Tagung aber wichtigster Branchentreff.
Für die Jahrestagung der Hochschulkommunikatoren haben sich in diesem Jahr 450 Teilnehmer angemeldet.
Für die Jahrestagung der Hochschulkommunikatoren haben sich in diesem Jahr 450 Teilnehmer angemeldet. (Foto: Maike Glöckner)
Rektor Udo Sträter begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Rektor Udo Sträter begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. (Foto: Maike Glöckner)

Das bunte Gewirr aus verschiedenen Dialekten, das in den gestrigen Nachmittagsstunden durch das Audimax auf dem Universitätsplatz schwirrte, machte zugleich die Dimension der Tagung deutlich: Aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus Österreich und der Schweiz waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kommunikationsabteilungen der Hochschulen nach Halle gekommen. Viele von ihnen zeigten sich nicht nur von den imposanten Gebäuden auf dem Campus begeistert sondern auch vom „warmen Willkommen“, für das sich Julia Wandt, Vorsitzende des Verbands und außerdem Pressesprecherin der Universität Konstanz, bei Uni-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter ausdrücklich bedankte. Dieser bescheinigte den Verantwortlichen für die Jahrestagung „eine äußerst gelungene Form der Kommunikation“ und nutzte zugleich die Gelegenheit, den Gästen die Vorzüge der Stadt Halle und ihrer Universität näher zu bringen.

Julia Wandt, Vorsitzende des Verbands und Pressesprecherin der Universität Konstanz.
Julia Wandt, Vorsitzende des Verbands und Pressesprecherin der Universität Konstanz. (Foto: Maike Glöckner)

Die Jahrestagung der Hochschulkommunikatoren findet jährlich an wechselnden Orten statt. Zuletzt traf man sich in Göttingen, davor in Duisburg und Konstanz. Ursprünglich sollte die Veranstaltung 2017 in Leipzig stattfinden, eine Woche später. Doch durch die Exzellenzstrategie – deren Ergebnisse bekanntlich durch Pressesprecher kommuniziert werden müssen – war das zu dem ursprünglichen Termin nicht mehr möglich. In der Folge standen die Organisatoren plötzlich ohne Veranstaltungsort da. Sie traten an die Uni Halle heran, verbunden mit der Bitte, ob man das wichtige Branchentreffen nicht eine Woche vor und nach Halle verlegen könnte. „Wir bedanken uns ausdrücklich dafür, dass das relativ kurzfristig möglich war“, sagte Julia Wandt. Im Anschluss gab sie einen kurzen Einblick in die Verbandsarbeit und einen Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen.

930 Mitglieder zählt der Bundesverband inzwischen. Tendenz steigend. Genau wie die Zahl derer, die jährlich zum Branchentreffen anreisen. „Das zeigt, wie wichtig die Hochschulkommunikation inzwischen geworden ist“, sagt Wandt. Aber auch, wie vielfältig. „In diesen Zeiten des Wandels unserer Arbeit müssen wir uns immer wieder fragen, was wichtig ist“, so die Bundesvorsitzende, die auch auf eine von ihrem Verband initiierte Befragung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) einging, deren erste Ergebnisse auf der Jahrestagung eine Rolle spielen werden. Das wichtigste Ergebnis nahm sie vorweg: „Es gibt nicht die Pressestelle“, so Wandt mit Blick auf die Tatsache, dass im Bereich Hochschulkommunikation vom Einzelkämpfer bis zum 40 Mitarbeiter umfassenden Team viele Varianten existieren.

Alastair Buchan sprach über die Auswirkungen des Brexit auf den Wissenschaftsbetrieb in Großbritannien.
Alastair Buchan sprach über die Auswirkungen des Brexit auf den Wissenschaftsbetrieb in Großbritannien. (Foto: Maike Glöckner)

Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung war dann ein Gast aus Großbritannien: Prof. Alastair Buchan, Head of Brexit Stategy von der Oxford University, der sich unter dem Titel „Science and Science Policy in Times of Political Tension“ den Fragen von Gerhard Schmücker, Pressesprecher der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen, stellte. Der 61-Jährige Mediziner Buchan gab einen Überblick, wie sich der Brexit auf den Wissenschaftsbetrieb in Großbritannien auswirken wird. Außerdem wagte er einen Ausblick auf die zumeist negativen Folgen, für die Forschungsförderung ebenso wie für den wichtigen internationalen Austausch von Studenten und Wissenschaftlern. „We‘ll miss you“ – Mit diesen Worten kommentierte denn auch Moderator Gerhard Schmücker das Ausscheren der Briten.

Buchans Vortrag passte indes hervorragend zum weiteren Tagungsprogramm. Denn auch der Umgang mit politischer Kommunikation findet sich in den kommenden Veranstaltungen wieder. Bereits zur Eröffnung wurde jedoch noch ein weiterer Aspekt der Jahrestagung deutlich: Der für alle Teilnehmer wichtige Austausch untereinander. Äußerer Beleg dafür waren nicht nur die vielen in anregende Gespräche vertieften Gäste, sondern auch ein riesiges Gruppenfoto, das kurz nach dem offiziellen Teil vor dem Löwengebäude geschossen wurde. In dieser Runde sangen dann auch alle Teilnehmer ein Ständchen für einen der ihren, der gestern trotz seines Wiegenfestes zur Jahrestagung gekommen war. Julia Wandt: „Mehr Gratulanten kann man an seinem Geburtstag kaum haben.“

Programm der Jahrestagung unter: www.bundesverband-hochschulkommunikation.de/jahrestagungen/2017-halle

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